Der Truppenübungsplatz
Im Jahre 1936 wurde für das XII. Armeekorps der Bau eines Truppenübungsplatzes geplant. Nach Prüfung mehrerer Vorschläge fiel die Entscheidung für das Gebiet nördlich und nordöstlich von Baumholder. Dieses Gelände auf der Wasserscheide zwischen Glan und Nahe war landwirtschaftlich wenig ertragreich und auf Grund seiner Topographie und einer geringen Bevölkerung für den Zweck geeignet, das mit ca. 11.000 ha größte militärische Übungsgelände in Deutschland anzulegen. Dazu mussten 13 Dörfer und 14 Höfe und Mühlen geräumt und 842 Familien mit 4060 Menschen umgesiedelt werden.

Am 18.03.1945 wird der Truppenübungsplatz durch amerikanische Truppen besetzt und im gleichen Jahr den französischen Streitkräften zur Nutzung und Verwaltung übergeben. Das Truppenlager wird 1951 als Garnison für die 2. U.S. Panzerdivision ausgewiesen, ein umfangreiches Bauprogramm für die Unterbringung von Familienangehörigen und militärischem Personal begonnen. Das Lager Aulenbach wird für die französische Kommandantur und die übenden Truppen gebaut. 1957 wird die 2. U.S. Panzerdivision durch die 8. Infanteriedivision ersetzt.

Im März 1960 übernahm die Bundeswehr das Kommando über den Truppenübungsplatz von den Franzosen. Die deutsche Kommandantur zog ins Lager Aulenbach, die Amerikaner blieben in ihrem Bereich.

Deutsche Truppen nutzen den Truppenübungsplatz vor allem zum Üben und Schießen im Zusammenhang mit der Artillerieschule in Idar-Oberstein. An amerikanischen Streitkräften befinden sich in Baumholder das Hauptquartier der U.S. Army Garnison Baumholder, welches für die Verwaltung des U.S. Standortes zuständig ist, sowie der Kampfverband der 170. Infanteriebrigade.

Der Truppenübungsplatz Baumholder hat neben seiner Funktion als Übungsgelände für Soldaten auch eine besondere Bedeutung für Naturschutz und Landschaftspflege. Die Flächengröße, das Betretungsverbot, die fehlende intensive Landbewirtschaftung sowie eine jahrzehntelange naturnahe Geländebetreuung führten zur Erhaltung und auch zur Etablierung von besonders wertvollen Biotopen und zum Rückzugsgebiet einer Vielzahl bedrohter Tier- und Pflanzenarten.

Der Truppenübungsplatz ist mit seinen militärischen Arbeitsplätzen für Baumholder und Umgebung trotz der Auswirkungen des Truppenabbaues nach Ende des Kalten Krieges auch weiterhin der größte Arbeitgeber.